Johann Hermann Hüffer: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. Januar 2013, 00:11 Uhr

Johann Hermann Hüffer (* 25. Dezember 1784 in Münster; † 12. Januar 1855 ebenda) war ein deutscher Verleger und Politiker.

Leben

Johann Hermann Hüffer war der Sohn des kurfürstlichen Rats und Universitätsprofessors Christoph Aloys Hüffer (*17. Juli 1755 in Stromberg; †18.11.1792 in Münster) und der einzigen Tochter des Buchdruckers und Verlegers Anton Wilhelm Aschendorff, Sophia Franzisca (8. Dezember 1760 in Münster; † 13. Januar 1848 ebenda). Im Jahr 1805 übertrug ihm seine Großmutter Magdalena Aschendorff die Leitung der Aschendorffschen Buchdruckerei und Buchhandlung förmlich. Zuvor hatte er nach Lehrjahren als Buchhändler in Augsburg und Leipzig ausgedehnte Reisen in Europa unternommen. Nach dem Tod der Großmutter übernahm er 1810 von seiner Mutter das Geschäft auf eigene Rechnung.

In erster Ehe war er seit 1812 mit Amalia Hosius verheiratet, die am 23. Juli 1825 starb. Mit ihr hatte er sieben Kinder, von denen einige sehr früh verstarben. Unter ihnen sein Nachfolger in der Aschendorffschen Buchhandlung Eduard (*13. Mai 1813), Alfred (*5. August 1818, Landtagsabgeordneter und Mitbegründer der Zentrumspartei), Wilhelm (* 9. Juli 1821, erfolgreicher Kaufmann, Gründer der Hüffer-Stiftung in Münster). Im November 1927 heiratete er Julia Kaufmann, die Tochter des Maire von Meckenheim bei Bonn. Mit ihr hatet er zehn weitere Kinder; u.a. Hermann (* 24. März 1830, Historiker und Literaturhistoriker) und Franz Hüffer (1845–1889), ein bedeutender Musikkritiker, der in London als Francis Hueffer für die Times schrieb und als Förderer Richard Wagners in England gilt. Dessen Sohn, Johann Hermann Hüffers Enkel, war der englische Schriftsteller Ford Madox Ford.

Ab 1817 begann seine Tätigkeit in der münsterischen Lokalpolitik (Mitglied im Gemeinderat, Mitglied der Armenkommission). 1835 war er Mitbegründer des münsterschen Vereins der Kaufmannschaft. Im Jahre 1838 verlegte Johann Hermann Hüffer als erster ein Buch von Annette von Droste-Hülshoff. Er gilt als der Begründer der heutigen Westfälischen Nachrichten durch die Herausgabe des „Münsterschen Anzeigers“, dem Kern der Zeitung, im Jahre 1852. Hüffer leitete das Unternehmen bis ins Jahr 1854, bevor er an seinen Sohn Eduard übergab.

Neben seinem Beruf als Verleger war er zudem führender Politiker in der Provinz Westfalen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Seit 1817 gehörte er der Stadtverordnetenversammlung von Münster an und wurde 1842 Oberbürgermeister der Stadt. Hüffer war seit 1826 Mitglied des westfälischen Provinziallandtages und 1847/48 auch Mitglied des Vereinigten Landtages. Im Vormärz gehörte er mit seinen Selbstverwaltungsideen zur gemäßigten liberalen Opposition. Der Revolution von 1848 stand er jedoch ablehnend gegenüber. Vom Amt des Oberbürgermeisters trat er 1848 zurück.

Sein Grab befindet sich auf dem Hörster Friedhof in Münster. Die lateinische Grabinschrift lautet: "Pietetam coluit. Integritate eminuit. Consilio profuit. Factis claruit." (Sinngemäß: Er pflegte die Frömmigkeit, seine Integretät stach er hervor, sein Rat war er nützlich, durch Fakten klärte er auf.)


Werke

  • Hüffer, Johann Hermann, Steffens, Wilhelm (Hrsg.:) und Hövel, Ernst (Mitwirk.:) : Johann Hermann Hüffer. Lebenserinnerungen Briefe und Aktenstücke - mit drei Bildtafeln und zwei Schriftproben. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster, 1952.
  • Erlebtes. Münster 1845 (Online: ULB Münster)

Literatur