Zentrum Nord

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Foto: Presseamt Stadt Münster / Tilman Roßmöller.

Das Zentrum Nord ist ein Standort hauptsächlich für öffentliche und gewerbliche Verwaltungsbauten im Stadtbezirk Münster Mitte (Nord, Westteil des statistischen Bezirks Rumphorst). Es liegt 2 bis 3 km Richtung Nord-Nordost vom Stadtzentrum entfernt jenseits des Rings.

Lage und Größe

Das Zentrum bildet ein schmales, auf einer Spitze stehendes über einen Kilometer langes (=hohes) Dreieck mit einer Fläche von 174 ha [Anm. 1].
Die südliche Spitze wird vom letzten Teil der Gartenstraße gebildet. Nach Westen begrenzt die Kanalstraße auf der Höhe Wienburgpark, nach Osten die Eisenbahnlinie Richtung Rheine das Gebiet, welches im Norden bis zur Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (altes Gut Nevinghoff) reicht. Die Planungen (s. Geschichte) schlossen den Bürgerpark westlich der Kanalstraße ein, doch bezeichnet man heute mit Zentrum Nord nur das Gewerbegebiet.

Anlage und Bebauung

Nevinghoff, Albrecht-Thaer-Straße, Anton-Bruchausen-Straße und Joseph-König-Straße bilden mit dem nördlichen Ende der Gartenstraße ein überschaubares Straßennetz.

In der Mitte des Zentrums Nord liegt das KOMcenter, Einkaufszentrum mit integrierten Büroflächen sowie Wohnbereichen. Daneben befindet sich ein großer Parkplatz.
Eine Passage mit Glasdach führt längs durch das ganze Gebäude und teilt es so in zwei Hälften. Im Erdgeschoss reihen sich zu beiden Seite Discounter, Imbisse, Einkaufsgelegenheiten, u.a. ein Laden für Büroartikel, Arztpraxen und eine Apotheke. Ferner finden sich im Gebäude Schulungsräume und Nebenstellen vieler unterschiedlicher Firmen sowie das Studio von Radio Antenne Münster. Somit erfüllt das KOMCenter die Nahversorgerfunktion für das ganze Viertel.

Die räumlichen Möglichkeiten des Zentrums Nord inspirierten viele Bauherren und Architekten zu oft repräsentativen und originellen Lösungen. Der Photograph Michael Utech hat einige von ihnen bei Nacht photographiert, -> Weblinks.

Einige bemerkenswerte Bauten: [Anm. 6]

  • LVA (Dreieck, vgl noch Erweiterung in dieser Liste) — 1968
  • Landwirtschaftskammer kombiniert mit einer Gräfte — 1978
  • "Glasschlange" Erdgas Münster — 1995, Architekten: Storch, Ehlers & Partner
  • Erweiterung der LVA (rundes Bauteil) — 2000, Architekt: Knoche
  • "Boomerang" Sparda-Bank — 1999, Architekt: Kresing
  • CVUA — 2003, Architekt: Prof. Gerber
  • Neubau der Bezirksregierung — 2005, BLB
  • Telekom-Bauten — 2006 - 2007, Architekten: Beucker Maschlanka und Partner GbR (BM+P) und msp architekten GmbH [Anm. 8]

Postleitzahl

48147

Institutionen und Gewerbe


Verkehrsanbindung

Vom Lublinring aus fährt man entweder die Gartenstraße entlang ins Zentrum hinein, oder man nimmt die Kanalstraße und biegt dann beim Schild "KOMCenter" rechts ab.

Die Buslinie 17 fährt das Zentrum Nord über die Gartenstraße an, die erste (=innenstadtnächste) Haltestelle ist Deutsche Rentenversicherung Westfalen.

Wer mit der Eisenbahn fährt, steigt am Haltepunkt Münster Zentrum Nord (Park & Ride) ein oder aus.

Geschichte

Schon Ende des 19. Jahrhunderts führte die Eisenbahnlinie nach Rheine / Gronau durch das Gebiet. Um 1950 reichte die Siedlungsfläche nicht weit über den Ring hinaus, nur nördlich der Bahnlinie bestand schon länger die Siedlung Rumphorst [Anm. 2].

Ansonsten führte die Gartenstraße noch auf einer Karte von 1970 [Anm. 3] zu Grünanlagen südlich von Haus Nevinghoff. Allerdings liegt zwischen bewohnter Fläche und Grünanlagen (Kleingärten?) schon der markante Bau der damaligen Landes(heute: Renten)versicherungsanstalt aus dem Jahr 1968.

Die Stadt plante schon in den 60er Jahren einen Entlastungsstandort für große Verwaltungsgebäude von Behörden und Firmen.[Anm. 4], am 5. Mai 1972 erteilte der Rat der Stadt Münster schließlich den Auftrag, "nördlich der Innenstadt ein neues Gebiet zur Unterbringung von Verwaltungen aller Art, von Gewerbe und Wohnungen (...) zu entwerfen.(...)[Anm. 5]

Die Planung schloss das Gebiet westlich der Kanalstraße bis hin zum Wienburgpark mit ein, hier wurde ein "Bürgerpark" geplant (und realisiert). [Anm. 5]

Man hatte also noch 1973 vor, einen kompletten Stadtteil mit Wohnungen, Spielplätzen, Einkaufs- und Erholungsmöglichkeiten zu schaffen. Nach der Gebietsreform, ab 1975, überwog allerdings die Funktion als Standort für Verwaltungsgebäude.[Anm. 6] Nur das KOMCenter mit seinen (jüngeren) Nachbargebäuden kombiniert jetzt Wohnen, Einkaufen und Erholung.

Das erste Gebäude war die Landesversicherungsanstalt aus dem Jahr 1968 (s. oben). Dann folgte 1978 die Landwirtschaftskammer [Anm. 6] Nach und nach, besonders in den 90ern [Anm. 6] und in den Jahren nach 2000 [Anm. 7] folgten die anderen Institutionen, noch im November 2007 wurde der Grundstein für die Gebäude für die Deutsche Telekom AG auf einem 18.400 m² große Grundstück gelegt. [Anm. 8]

Der Bahn-Haltepunkt Münster Zentrum Nord wurde im Mai 1995 eingerichtet. [Anm. 9]

Verweise

[1] Ursula Richard-Wiegandt: Münster und seine Stadtteile, Aschendorff, Münster 2005, ISBN 3-402-00393-7 S. 138
[2] Historischer Umweltatlas Münster, Waxmann Münster, New York 1993 NE Hadamczyk, Petra; Pape, Karin (Bearb.) ISBN 3-89325-181-2: Karte 6 Siedlungsentwicklung (...) 1950
[3] Historischer Umweltatlas Münster, Karte 7: Amtlicher Stadtplan (...) 1970
[4] Münster und seine Stadtteile, 136
[5] Planungsgruppe Zentrum Nord, Münster: Zentrum Nord Münster, Erläuterungsbericht Planungsstand April 1973, S. 6
[6] Münster und seine Stadtteile, 138
[7] Wirtschaftsinformationsdienst Münster, 20. 10. 2006: Münster expandiert in Sieben-Meilen-Stiefeln
[8] LBBW Inmmobilien GmbH: Grundsteinlegung für Telekom-Neubauten in Münster mit einer Beschreibung der Bauten
[9] münster.mobil vom Dezember 1997, S. 7

Weblinks

Photos Münster Zentrum Nord von Michael Utech aus den Jahren 2005 und 2006

Zentrum Nord in der deutschsprachigen Wikipedia


 

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