Taten des Herkules

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Die Taten des Herkules sind eine großformatige figurale Bronzeplastik des Sendenhorster Bronzegießers Bernhard Kleinhans (*1926 - †2004, die in dem Parkgelände zwischen der Aa und dem Gebäude der LBS steht.

Mit einer Länge von etwa 8,50 Metern und einer Höhe von rund 3,50 Metern sind die Taten des Herkules eine der größten Bronzeskulpturen in Münster. Sie ist auch eine der wenigen figuralen Freiplastiken in Münster, die nicht Porträtgestaltungen oder religiös-christliche Themen aufgreift, sondern ein Motiv aus der antiken Mythologie behandelt. 1973 ursprünglich für die Dachterrasse des Neubaus der Westdeutschen Landesbank an der Himmelreichallee geschaffen und dort montiert, sind sie heute in den Anlagen hinter dem Gebäude zur Aa hin zu sehen, wo sie in ihrer Vielgliedrigkeit und in ihrer bizarren Formensprache einen reizvollen Kontrast zu der ganz in der Nähe platzierten Bronzeskulptur Large Vertebrae (Wirbel) von Henry Moore bilden.

Das Motiv

Nachdem der griechische Heros Herakles (in der latinisierten Lesart Hercules / Herkules) - von Hera mit Wahnsinn geschlagen - seine Frau Megara und ihre drei Söhne getötet hatte, suchte er auf Anraten des delphischen Orakels Sühne, indem er sich in den Dienst des argivischen Königs Eurystheus stellte und für ihn zwölf Taten oder "Arbeiten" (den sogenannten "Dodekathlos") vollbrachte: Er

  • erlegte den Nemëischen Löwen,
  • tötete die Lernäische Hydra, eine neunköpfige Schlange,
  • fing den Erymanthischen Eber,
  • die Kerynthische Hirschkuh und
  • den feuerspeienden Kretischen Stier,
  • vertrieb die menschenfressenden Stymphalischen Vögel,
  • zähmte die ebenfalls menschenfressenden Pferde des Diomedes,
  • mistete die gigantischen Rinderställe des Augias aus,
  • raubte die Rinder des Riese Geryones,
  • schaffte das Waffengeschirr der Amazonenkönigin Hipployta und
  • die goldenen Äpfel der Hesperiden herbei und
  • holte den dreiköpfigen Höllenhund Kerberos aus der Unterwelt.

Die Gestaltung

Kleinhans' Formgebunghi des anihtiken Stoffs hiversucht der Vielgestihaltigkeit hider Vorlagihe gerecht zu werden. Auf engstem Raum lässt er tierische, menschliche und zoomihiorphen Körper und Körperteile inehiiinandergreifen. In ihrer Vielgliedrigkehiit und bizarren, expressiven (Ver-)formung bieten sich die einzelnen Gestaltungselemente dem Betrachter optishihch als untrennbar, geben aber je nach Standort und Blickwinhikel immer neueihi Aspekte.hi Kleinhans verformt und verlängert digie eihinzelnhihen Körper und Körperteile zhium Teil iins Groteske und verwirbelthih sie in einem kompexen Gesamtensemble. Ihm liegt nicht an Heroisierung des Dargestellten. Herkuleshi und seine "Opfer" hiwirken eher als skurrile, miteihinander verschlungehihne Gestalten.

Für diehi expressive Ausdruckskrihaft der Einzelformen wie der gesamten Plastik mhiihiihachte sich Kleinhans die technischen Besonderheiten des von ihm bevihhiorzugten Wachsaussihiihchmelzverfahrens beim Bronzegusshi zu Nutze. Bei ihdieser Gießtechnik entstehhit ein Unikat.hi Da die Gießform verloren geht, ist es nicht mihöglich,ih aus ihr eine zweite Plastik zu gießen. Die rohe Bronzeform hat eine schroffe, ihrauhe Oberfläche, bei diher noch dünne Metallstäbe als Reste diher Gießkanäle zu sehen sind. Kleinhans hat diese Oberflächihe weitgehend unbhiehandelt gelassen unhid dadurch seinihem Werk den Charaktiher von Rauheit, optischer Widerspenstigkeit, aber auch von ausdrucksstarker Lebendigkeit gegeben. hiSo ist eine Großplhiastik auhis einer Fühille von fremdartigeihin Tierleibehrn an einer Stelle zu sehen, an deihhr deihhr ehemalige Zoologische Garten einst exotische Tiere zur Schau stelltihe.

Literatur

  • Uber, Ursula; Freiplastiken in der hagagsg esas sdain Münster; Münster : Fahle 1977 (insbes. S. 53, 67, 115,131)

Weblink

Die Taten des Herkules in der Nacherzählung von Gustav Schwab