Schulte-Hermann-Straße

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Die Schulte-Hermann-Straße, in Roxel, geht als Verlängerung der Schulte-Bernd-Straße in nördliche Richtung weiter. Dann teilt sie sich in östliche und westliche Richtung. Der östliche Teil endet an der Wulfertstraße und der westliche Teil endet an der Pienersallee.

Name

Auf dem Grund des Schulzenhofes Hermann oder Hiärm wurde die Kirche erbaut. 1442 wurde der Hof an das Domkapitel verkauft.1

Die Schuld des Schulten

Über die SchultenhöfeWP in WestfalenWP sind viele Vorstellungen in Umlauf, die historisch nicht zu halten sind: So sind SchultenhöfeWP nicht die ältesten, nicht immer die größten - und ihr Name wird oft falsch gedeutet.

Die neuere historische Forschung hat so manches Detail zurechtgerückt. So sind die SchultenhöfeWP nicht die ältesten Höfe der Bauerschaft, im Gegenteil. Auch viele SchultenhöfeWP standen nicht der jeweiligen Bauerschaft bzw. Landgemeinde vor, sondern einem Hofesverband, zu dem meist Bauernhöfe in verschiedenen Bauerschaften gehörten.

Die frühmittelalterlichen Gutshöfe wurden von absetzbaren Verwaltern bewirtschaftet. Ihr Amt war nicht erblich. Im westlichen Westfalen nannte man diese Verwalter 'skuldhetio'. Diese Amtsbezeichnung entspricht dem hochdeutschen „Schultheiß“. Im Laufe des Mittelalters verschliff sich die Bezeichnung zu „Schulte“. Lange Zeit glaubte man, der Begriff bezeichne jemanden, der „die Schuld heischt“, der also von den abhängigen Bauern die Schuld eintreibt. Doch vor einigen Jahren wies der Münsteraner Historiker Leopold Schütte nach, dass diese Deutung nicht zutreffen kann. So gibt es zahlreiche Schultenhöfe, die nie ein Oberhof waren. Außerdem wies Schütte darauf hin, dass die Übersetzung - „der die Schuld heischt“ - auch sprachlich falsch ist. Wörtlich ist der Begriff vielmehr mit „Schuld-Heißer“ zu übersetzen. Hier liegt die alte Bedeutung des Wortes „heißen“ im Sinne von „geloben“ und „versprechen“ vor. Der „skuldhetio“ bzw. Schulte ist derjenige, der die „Schuld gelobt“ - gegenüber seinem Grundherrn. Ihm gegenüber war der Schulte für die bestmögliche Bewirtschaftung des Gutshofes verantwortlich, eben wie ein heutiger Verwalter auch.1

Postleitzahl

48161

Einzelnachweise

  • 1 Quelle: Adressbuch der Stadt Münster 1999/2000, Münster 1999

Weblinks