Ludgeristraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Von den beiden vom Zentrum auf das Ludgeritor zulaufenden Straßen nannte man um 1300 die westliche, die spätere [[Königsstraße]] ''platea occidentalis'' ‚westliche Straße‘, die östliche, die künftige Ludgeristraße ''platea orientalis'' ‚östliche Straße‘. [[1339]] wird die Ludgeristraße als '''''platea S. Ludgeri''''' ‚Straße des heiligen [[Liudger]]‘ urkundlich erwähnt, bezogen auf den Endpunkt, das Ludgeritor, und die Lage an der Ludgerikirche. Die [[Täufer|Wiedertäufer]] benannten sie in Südstraße um, sie enteigneten auch in dieser Straße die Besitzer der Häuser und Grundstücke. Dazu gehörte auch Besitz einiger [[Erbmänner]].  
 
Von den beiden vom Zentrum auf das Ludgeritor zulaufenden Straßen nannte man um 1300 die westliche, die spätere [[Königsstraße]] ''platea occidentalis'' ‚westliche Straße‘, die östliche, die künftige Ludgeristraße ''platea orientalis'' ‚östliche Straße‘. [[1339]] wird die Ludgeristraße als '''''platea S. Ludgeri''''' ‚Straße des heiligen [[Liudger]]‘ urkundlich erwähnt, bezogen auf den Endpunkt, das Ludgeritor, und die Lage an der Ludgerikirche. Die [[Täufer|Wiedertäufer]] benannten sie in Südstraße um, sie enteigneten auch in dieser Straße die Besitzer der Häuser und Grundstücke. Dazu gehörte auch Besitz einiger [[Erbmänner]].  
 
Etwa auf der Höhe der Beginengasse befand sich ein Zuweg zu dem zwischen Ludgeristraße und [[Stubengasse]] gelegenen [[Kloster Ringe]] (Hausnummer 25/26), im 14. Jahrhundert gegründet, im Zweiten Weltkrieg zerstört.
 
 
Nahe der heutigen Promenade wurde [[1658]] die bis heute bestehende [[Stern-Apotheke]] gegründet. Einer der großen Adelshöfe Münsters, der [[Merveldter Hof]], wurde von 1700 bis 1702 schräg gegenüber der Ludgerikirche errichtet. Auch er wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts entstehen Beamten- und Geschäftshäuser, auch die Handwerkerschaft lässt sich in der Straße verstärkt nieder. 1704 erwarb der Bildhauer [[Johann Wilhelm Gröninger]] ein Haus an der Ludgeristraße.<sup>[Anm. 1]</sup>
 
  
 
1905 wurde die Kanalisation der Ludgeristraße fertiggestellt. Ab 1906 oder 1913<sup>[Anm. 2]</sup> fuhr hier die Gelbe Linie der [[Straßenbahn]].  
 
1905 wurde die Kanalisation der Ludgeristraße fertiggestellt. Ab 1906 oder 1913<sup>[Anm. 2]</sup> fuhr hier die Gelbe Linie der [[Straßenbahn]].  
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Anlässlich der ''300-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens'' [[1948]] starteten Geschäftsleute eine Initiative zur Neubelebung der Ludgeristraße. Immer mehr Geschäfte siedelten sich hier an. Das Verkehrsaufkommen nahm deutlich zu. 1960 wurde die Straße zur verkehrsberuhigten Zone,<sup>[Anm. 3]</sup> ab 1969 auf Initiative der Kaufleute zur Fußgängerzone ausgebaut.
 
Anlässlich der ''300-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens'' [[1948]] starteten Geschäftsleute eine Initiative zur Neubelebung der Ludgeristraße. Immer mehr Geschäfte siedelten sich hier an. Das Verkehrsaufkommen nahm deutlich zu. 1960 wurde die Straße zur verkehrsberuhigten Zone,<sup>[Anm. 3]</sup> ab 1969 auf Initiative der Kaufleute zur Fußgängerzone ausgebaut.
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Nach der Zählung von [[wikipedia:de:Jones_Lang_LaSalle|Jones Lang LaSalle<sup>WP</sup>]] 2016 steht die Ludgeristraße unter den meistfrequentierten Einkaufsstraßen mit 6525 Passanten pro Stunde an 24. Stelle in Deutschland.<sup>[Anm. 6]</sup>
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Etwa auf der Höhe der Beginengasse befand sich ein Zuweg zu dem zwischen Ludgeristraße und [[Stubengasse]] gelegenen [[Kloster Ringe]] (Hausnummer 25/26), im 14. Jahrhundert gegründet, im Zweiten Weltkrieg zerstört.
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Nahe der heutigen Promenade wurde [[1658]] die bis heute bestehende [[Stern-Apotheke]] gegründet. Einer der großen Adelshöfe Münsters, der [[Merveldter Hof]], wurde von 1700 bis 1702 schräg gegenüber der Ludgerikirche errichtet. Auch er wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts entstehen Beamten- und Geschäftshäuser, auch die Handwerkerschaft lässt sich in der Straße verstärkt nieder. 1704 erwarb der Bildhauer [[Johann Wilhelm Gröninger]] ein Haus an der Ludgeristraße.<sup>[Anm. 1]</sup>
  
 
Das Wohn- und Geschäftshaus Nummer 6 wurde in der Nachkriegszeit errichtet (Erdgeschoss), dann in den 60er Jahren aufgestockt. Die Fassade aus hellen, schmalen Riemchenziegeln mit Langfenstern ist typisch für die Nachkriegsmoderne.<sup>[Anm. 4]</sup>  1959 wurde in der Hausnummer 81 eine Filiale der Supermarktkette [[wikipedia:de:Herbert_Eklöh|Eklöh<sup>WP</sup>]] eröffnet.<sup>[Anm. 5]</sup> In den 1960er Jahren wurde die Münstersche ''Stadtkasse'', ein Gebäude im Stil des Historismus, für den Bau eines Horten-Kaufhauses (heute: Galeria Kaufhof) abgerissen.
 
Das Wohn- und Geschäftshaus Nummer 6 wurde in der Nachkriegszeit errichtet (Erdgeschoss), dann in den 60er Jahren aufgestockt. Die Fassade aus hellen, schmalen Riemchenziegeln mit Langfenstern ist typisch für die Nachkriegsmoderne.<sup>[Anm. 4]</sup>  1959 wurde in der Hausnummer 81 eine Filiale der Supermarktkette [[wikipedia:de:Herbert_Eklöh|Eklöh<sup>WP</sup>]] eröffnet.<sup>[Anm. 5]</sup> In den 1960er Jahren wurde die Münstersche ''Stadtkasse'', ein Gebäude im Stil des Historismus, für den Bau eines Horten-Kaufhauses (heute: Galeria Kaufhof) abgerissen.
 
Nach der Zählung von [[wikipedia:de:Jones_Lang_LaSalle|Jones Lang LaSalle<sup>WP</sup>]] 2016 steht die Ludgeristraße unter den meistfrequentierten Einkaufsstraßen mit 6525 Passanten pro Stunde an 24. Stelle in Deutschland.<sup>[Anm. 6]</sup>
 
  
 
== Postleitzahl ==
 
== Postleitzahl ==

Version vom 26. Dezember 2016, 20:41 Uhr

Die Ludgeristraße in der Altstadt ist Münsters meistbesuchte Einkaufsstraße. Sie verläuft vom Schnittpunkt Prinzipalmarkt - Klemensstraße bei Galeria Kaufhof süd-südwestwärts. An ihrer Westseite liegt der prominente Eingang zu den Münster Arkaden. Von ihrer Ostseite gehen Klarissengasse und Beginengasse ab. Dann kreuzt sie Hötteweg/Windthorststraße und Marievengasse/Harsewinkelgasse. Nachdem sie die Ludgerikirche im Westen passiert und ostwärts die kleine Beelertstiege – früher: „Sack“ – abgeht, macht sie auf der Höhe Marienplatz einen Knick nach Südosten – Verspoel zweigt ostwärts – ab und führt schließlich dort, wo sie auf die Königsstraße trifft, nach Süden, Klosterstraße/Schützenstraße und dann Promenade kreuzend, zum Ludgeriplatz.

Name und Geschichte

Von den beiden vom Zentrum auf das Ludgeritor zulaufenden Straßen nannte man um 1300 die westliche, die spätere Königsstraße platea occidentalis ‚westliche Straße‘, die östliche, die künftige Ludgeristraße platea orientalis ‚östliche Straße‘. 1339 wird die Ludgeristraße als platea S. Ludgeri ‚Straße des heiligen Liudger‘ urkundlich erwähnt, bezogen auf den Endpunkt, das Ludgeritor, und die Lage an der Ludgerikirche. Die Wiedertäufer benannten sie in Südstraße um, sie enteigneten auch in dieser Straße die Besitzer der Häuser und Grundstücke. Dazu gehörte auch Besitz einiger Erbmänner.

1905 wurde die Kanalisation der Ludgeristraße fertiggestellt. Ab 1906 oder 1913[Anm. 2] fuhr hier die Gelbe Linie der Straßenbahn.

Im Zweiten Weltkrieg wurden Straße und Häuser zum größten Teil zerstört.

Anlässlich der 300-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens 1948 starteten Geschäftsleute eine Initiative zur Neubelebung der Ludgeristraße. Immer mehr Geschäfte siedelten sich hier an. Das Verkehrsaufkommen nahm deutlich zu. 1960 wurde die Straße zur verkehrsberuhigten Zone,[Anm. 3] ab 1969 auf Initiative der Kaufleute zur Fußgängerzone ausgebaut.

Nach der Zählung von Jones Lang LaSalleWP 2016 steht die Ludgeristraße unter den meistfrequentierten Einkaufsstraßen mit 6525 Passanten pro Stunde an 24. Stelle in Deutschland.[Anm. 6]

Häuser und Institutionen

(In chronologischer Reihenfolge)

Etwa auf der Höhe der Beginengasse befand sich ein Zuweg zu dem zwischen Ludgeristraße und Stubengasse gelegenen Kloster Ringe (Hausnummer 25/26), im 14. Jahrhundert gegründet, im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Nahe der heutigen Promenade wurde 1658 die bis heute bestehende Stern-Apotheke gegründet. Einer der großen Adelshöfe Münsters, der Merveldter Hof, wurde von 1700 bis 1702 schräg gegenüber der Ludgerikirche errichtet. Auch er wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts entstehen Beamten- und Geschäftshäuser, auch die Handwerkerschaft lässt sich in der Straße verstärkt nieder. 1704 erwarb der Bildhauer Johann Wilhelm Gröninger ein Haus an der Ludgeristraße.[Anm. 1]

Das Wohn- und Geschäftshaus Nummer 6 wurde in der Nachkriegszeit errichtet (Erdgeschoss), dann in den 60er Jahren aufgestockt. Die Fassade aus hellen, schmalen Riemchenziegeln mit Langfenstern ist typisch für die Nachkriegsmoderne.[Anm. 4] 1959 wurde in der Hausnummer 81 eine Filiale der Supermarktkette EklöhWP eröffnet.[Anm. 5] In den 1960er Jahren wurde die Münstersche Stadtkasse, ein Gebäude im Stil des Historismus, für den Bau eines Horten-Kaufhauses (heute: Galeria Kaufhof) abgerissen.

Postleitzahl

48143

Hausnummern

Quellen und Weblinks

Einzelnachweise