Ludgeristraße

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Die Ludgeristraße in der Altstadt gehört zu den 100 meistbesuchten Einkaufsmeilen Deutschlands. Sie verläuft vom Schnittpunkt Prinzipalmarkt - Klemensstraße bei der Galeria Kaufhof süd-südwestwärts. An ihrer Westseite liegt der prominente Eingang zu den Münster Arkaden. Von ihrer Ostseite gehen Klarissengasse und Beginengasse ab. Dann kreuzt sie Hötteweg/Windthorststraße und Marievengasse/Harsewinkelgasse. Nachdem sie die Ludgerikirche im Westen passiert und ostwärts die kleine Beelertstiege – früher: „Sack“ – abgeht, macht sie auf der Höhe Marienplatz einen Knick nach Südosten – Verspoel zweigt ostwärts – ab und führt schließlich dort, wo sie auf die Königsstraße trifft, nach Süden, Klosterstraße/Schützenstraße und dann Promenade kreuzend, zum Ludgeriplatz,

Name und Geschichte

Von den beiden vom Zentrum auf das Ludgeritor zulaufenden Straßen nannte man um 1300 die westliche, die spätere Königsstraße platea occidentalis ‚westliche Straße‘, die östliche, die künftige Ludgeristraße platea orientalis ‚östliche Straße‘. 1339 wird die Ludgeristraße als platea S. Ludgeri ‚Straße des heiligen Liudger‘ urkundlich erwähnt, bezogen auf den Endpunkt, das Ludgeritor, und die Lage an der Ludgerikirche. Die Wiedertäufer benannten sie in Südstraße um, sie enteigneten auch in dieser Straße die Besitzer der Häuser und Grundstücke. Dazu gehörte auch Besitz einiger Erbmänner.

Etwa auf der Höhe der Beginengasse befand sich ein Zuweg zu dem zwischen Ludgeristraße und Stubengasse gelegenen Kloster Ringe (Hausnummer 25/26), im 14. Jahrhundert gegründet, im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Nahe der heutigen Promenade wurde 1658 die bis heute bestehende Stern-Apotheke gegründet. Einer der großen Adelshöfe Münsters, der Merveldter Hof, wurde von 1700 bis 1702 schräg gegenüber der Ludgerikirche errichtet. Auch er wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Im Verlauf des 18. Jahrhunderts entstehen Beamten- und Geschäftshäuser, auch die Handwerkerschaft lässt sich in der Straße verstärkt nieder. 1704 erwarb der Bildhauer Johann Wilhelm Gröninger ein Haus an der Ludgeristraße.[Anm. 1]

1905 wurde die Kanalisation der Ludgeristraße fertiggestellt. Ab 1906 oder 1913[Anm. 2] fuhr hier die Gelbe Linie der Straßenbahn.

Im Zweiten Weltkrieg wurden Straße und Häuser zum größten Teil zerstört.

Anlässlich der 300-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens 1948 starteten Geschäftsleute eine Initiative zur Neubelebung der Ludgeristraße. Immer mehr Geschäfte siedelten sich hier an. Das Verkehrsaufkommen nahm deutlich zu. 1960 wurde die Straße zur verkehrsberuhigten Zone,[Anm. 3] ab 1969 auf Initiative der Kaufleute zur Fußgängerzone ausgebaut.

Nach der Zählung von Jones Lang LaSalleWP 2016 steht die Ludgeristraße unter den meistfrequentierten Einkaufsstraßen mit 6525 Passanten pro Stunde an 24. Stelle in Deutschland.[Anm. 4]

Postleitzahl

48143

Hausnummern

Quellen und Weblinks

Einzelnachweise

  • [1] : Géza Jászai: Bildhauerkunst in der Neuzeit. in: Geschichte der Stadt Münster, Band 3, S. 386, Aschendorff, Münster, 3. Auflage 1994
  • [2] :
    • Jahr 1913 laut: Westfälische Nachrichten, Ausgabe vom 25.10.2006, Sonderteil zur Fertigstellung der Münster-Arkaden, zitiert nach: Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Münster: Straßennamen in Münster – Ludgeristraße.
    • Jahr 1906 laut "Vorher-Nachher-Serie: So sah die Ludgeristraße um die Jahrhundertwende aus, Münstersche Zeitung, Münster, Martina Meißner, 29. Dezember 2012", archive.org zitiert in Wikipedia
  • [3] : Heinz Heineberg, Alois Mayr: Räumlich-strukturelle Entwicklung seit 1945. in: Geschichte der Stadt Münster, Band 3, S. 307, Aschendorff, Münster, 3. Auflage 1994
  • [4] : Lena Seiferlin: Der Westen: Westenhellweg ist meistbesuchte Einkaufsstraße Westfalens 21. Juni 2016