Jean Charles Victorien de Lasteyrie du Saillant: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Victorien Jean Charles de Lasteyrie du Saillant''' (* 23. September 1768 auf Château du Saillant, bei Corrèze, Frankreich; †30. Mai 1833, zum Comte ernannt 1810) war ein französischer Adeliger, Offizier und Präfekt des Lippe-Departments von 1811 bis 1813.
 
'''Victorien Jean Charles de Lasteyrie du Saillant''' (* 23. September 1768 auf Château du Saillant, bei Corrèze, Frankreich; †30. Mai 1833, zum Comte ernannt 1810) war ein französischer Adeliger, Offizier und Präfekt des Lippe-Departments von 1811 bis 1813.
 
   
 
   
Er entstammte einem alten französischen Adelsgeschlecht und hatte die Gunst Napolèons I. erworben, als er erfolgreich den Landsturm und den Kampf gegen die  die Engländer organisiert hatte, nachdem diese 1809 kurzfristig Vlissingen (Seeland) belagerten. Von Napoléon wurde er auch als Präfekt im französischen [[Lippe-Departement]] (''Préfet du Département de la Lippe'') eingesetzt und regierte von 1811 bis 1813. Während dieser Zeit lebte er in der Departements-Hauptstadt Münster. In der zeitgenössischen Literatur oder Schriftstücken, wie dem "''Almanach des Lippe-Departements von 1813''", wird er sein Name häufig auf "Dusaillant" verkürzt. Als sein Generalsekretär im Departement fungierte der Geheimrat [[Johann Gerhard von Druffel]]. Laut Heinrich Carl Berghaus (1862:78) war Dusaillant ein "''Mann von wohlwollender Gesinnung und ein trefflicher Verwaltungschef.''"
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Er entstammte einem alten französischen Adelsgeschlecht und hatte die Gunst Napolèons I. erworben, als er erfolgreich den Landsturm und den Kampf gegen die  die Engländer organisiert hatte, nachdem diese 1809 kurzfristig Vlissingen (Seeland) belagerten. Von Napoléon wurde er auch als Präfekt im französischen [[Lippe-Departement]] (''Préfet du Département de la Lippe'') eingesetzt und regierte von 1811 bis 1813. Während dieser Zeit lebte er in der Departements-Hauptstadt Münster. In der zeitgenössischen Literatur oder Schriftstücken, wie dem "''Almanach des Lippe-Departements von 1813''", wird er sein Name häufig auf "Dusaillant" verkürzt. Laut Heinrich Carl Berghaus (1862:78) war Dusaillant ein "''Mann von wohlwollender Gesinnung und ein trefflicher Verwaltungschef.''" Als sein Generalsekretär, und damit höchster Verwaltungsbeamter im Lippe-Departement, fungierte der Geheimrat [[Johann Gerhard von Druffel]].
  
 
Er war verheiratet mit Constance Fortunée de Berghes Saint Winnoc (†1814) – von [[Johann Hermann Hüffer]] in seinen Memoiren fälschlich als "''Princesse de Berg''" bezeichnet. Sie scheint den Präfekten bei seiner Verwaltungsarbeit in Münster unterstützt zu haben. Hüffer (1854:40) notierte weiter: "''Madame Dussaillant war pucklicht und häßlich, der Präfect warf daher seine Augen auf ein Fräulein von Droste, die er auf der Umreise in Meteln, wo sie Stiftsdame war, kennengelernt hat.''"  
 
Er war verheiratet mit Constance Fortunée de Berghes Saint Winnoc (†1814) – von [[Johann Hermann Hüffer]] in seinen Memoiren fälschlich als "''Princesse de Berg''" bezeichnet. Sie scheint den Präfekten bei seiner Verwaltungsarbeit in Münster unterstützt zu haben. Hüffer (1854:40) notierte weiter: "''Madame Dussaillant war pucklicht und häßlich, der Präfect warf daher seine Augen auf ein Fräulein von Droste, die er auf der Umreise in Meteln, wo sie Stiftsdame war, kennengelernt hat.''"  

Version vom 22. Februar 2013, 17:22 Uhr

Victorien Jean Charles de Lasteyrie du Saillant (* 23. September 1768 auf Château du Saillant, bei Corrèze, Frankreich; †30. Mai 1833, zum Comte ernannt 1810) war ein französischer Adeliger, Offizier und Präfekt des Lippe-Departments von 1811 bis 1813.

Er entstammte einem alten französischen Adelsgeschlecht und hatte die Gunst Napolèons I. erworben, als er erfolgreich den Landsturm und den Kampf gegen die die Engländer organisiert hatte, nachdem diese 1809 kurzfristig Vlissingen (Seeland) belagerten. Von Napoléon wurde er auch als Präfekt im französischen Lippe-Departement (Préfet du Département de la Lippe) eingesetzt und regierte von 1811 bis 1813. Während dieser Zeit lebte er in der Departements-Hauptstadt Münster. In der zeitgenössischen Literatur oder Schriftstücken, wie dem "Almanach des Lippe-Departements von 1813", wird er sein Name häufig auf "Dusaillant" verkürzt. Laut Heinrich Carl Berghaus (1862:78) war Dusaillant ein "Mann von wohlwollender Gesinnung und ein trefflicher Verwaltungschef." Als sein Generalsekretär, und damit höchster Verwaltungsbeamter im Lippe-Departement, fungierte der Geheimrat Johann Gerhard von Druffel.

Er war verheiratet mit Constance Fortunée de Berghes Saint Winnoc (†1814) – von Johann Hermann Hüffer in seinen Memoiren fälschlich als "Princesse de Berg" bezeichnet. Sie scheint den Präfekten bei seiner Verwaltungsarbeit in Münster unterstützt zu haben. Hüffer (1854:40) notierte weiter: "Madame Dussaillant war pucklicht und häßlich, der Präfect warf daher seine Augen auf ein Fräulein von Droste, die er auf der Umreise in Meteln, wo sie Stiftsdame war, kennengelernt hat."

Literatur

  • J. von Münstermann: Almanach des Lippe-Departements. In: miami - Münstersches Informations- und Archivsystem für multimediale Inhalte. Original: Aschendorffsche Buchhandlung, Münster, 1813
  • Johann Hermann Hüffer: Erlebtes (Als Manuskript für seine Kinder gedruckt). Aschendorff, Münster 1854
  • Heinrich Carl Wilhelm Berghaus: Wallfahrt durch's Leben vom Baseler Frieden bis zur Gegenwart. (Veröffentlicht unter Pseudonym: Von einem Sechsundsechziger, in 9 Bänden). Hermann Costenoble, Leipzig 1862