Haus Rüschhaus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Haus Rüschhaus''' ist ein Landsitz im Stadtteil [[Nienberge]] im [[Westfalen|westfälischen]] [[Münster]]. Es wurde in der Zeit von 1745 bis 1748 nach Entwürfen von [[Johann Conrad Schlaun]] gebaut und zunächst von ihm selbst als Sommersitz bewohnt.
 
'''Haus Rüschhaus''' ist ein Landsitz im Stadtteil [[Nienberge]] im [[Westfalen|westfälischen]] [[Münster]]. Es wurde in der Zeit von 1745 bis 1748 nach Entwürfen von [[Johann Conrad Schlaun]] gebaut und zunächst von ihm selbst als Sommersitz bewohnt.
  

Version vom 20. Februar 2018, 11:13 Uhr

Haus Rüschhaus Hofseite
Datei:Bild 102xyz.jpg
Haus Rüschhaus Gartenseite

Haus Rüschhaus ist ein Landsitz im Stadtteil Nienberge im westfälischen Münster. Es wurde in der Zeit von 1745 bis 1748 nach Entwürfen von Johann Conrad Schlaun gebaut und zunächst von ihm selbst als Sommersitz bewohnt.

Das von einer Gräfte umgebene Anwesen, dessen Architektur dem Anspruch eines feudalen Adelssitzes genügt, ist wie ein bäuerlicher Gräftenhof gestaltet. Schlaun gelang eine Synthese aus westfälischem Bauernhof und anspruchsvollem Landsitz in französischem Stil. An der Ausgestaltung war auch der Bildhauer Johann Christoph Manskirch beteiligt.

1825 erwarb der Hausherr von Burg Hülshoff, Freiherr Clemens-August II. von Droste zu Hülshoff, der Vater der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, das elegante Landhaus. Nach dem Tod ihres Vaters 1826 zog die Dichterin hier mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Jenny ein und wohnte hier – ab 1838 unterbrochen durch ihre Aufenthalte in Schloss Eppishausen und Burg Meersburg – bis 1846.

Im Haus Rüschhaus entstanden die Balladen und Vers-Epen, Die Judenbuche sowie Teile des Gedichtzyklus Das geistliche Jahr.

Bis 1853 wurde das Haus durch die Mutter der Dichterin, Therese Louise, geb. Freiin von Haxthausen, bewohnt, danach durch zwei unverheiratet gebliebene Neffen der Dichterin, zunächst den Offizier Moritz von Droste zu Hülshoff, der 1883 einen neugotischen Bildstock mit Madonnenfigur errichtete, der heute noch erhalten ist. Auch sein Bruder, der königlich-preußische Regierungsrat Friedrich von Droste zu Hülshoff (1833–1905), bewohnte ab 1890 das Haus; er publizierte – wie sein Bruder Ferdinand von Droste zu Hülshoff – als Zoologe, renovierte das Haus und brachte die Erinnerungsstücke, die noch greifbar waren, wieder dorthin, weil er mit Besuchern rechnete. Danach wurde das Haus in zwei Generationen von der Pächterfamilie Pöppelmann bewohnt, konnte jedoch von Verehrern der Dichterin besichtigt werden. Im Zweiten Weltkrieg wurden besonders wertvolle Gegenstände ausgelagert. Nach Beseitigung von Kriegsschäden wurde das Haus von der Familie 1949 als Museum geöffnet und an die Droste-Gesellschaft verpachtet. Jutta Freifrau von Droste zu Hülshoff verkaufte das Haus 1979 an die Stadt Münster; es ist über das Stadtmuseum Münster zu besichtigen. Zuletzt wurde das Anwesen der 2012 ins Leben gerufenen Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung zur Nutzung überlassen.

Hinter dem Hauptgebäude befindet sich die Parkanlage des Hauses Rüschhaus mit strengen geometrischen Formen. Typisch sind die mit Buchsbaum eingefassten Beete und Rasenflächen.

Siehe auch

Literatur

  • Liselotte Folkerts: „Nichts Lieberes als hier – hier – nur hier ...“. Haus Rüschhaus, Annette von Droste-Hülshoffs Einsiedelei in Literatur und Kunst einst und jetzt. Aschendorff, Münster 1986.
  • Werner Friedrich: Haus Rüschhaus. Schlauns Refugium, Annettes „Indien“. Tecklenborg-Verlag. Steinfurt 2007. ISBN 3-934427-96-0.

Weblinks