Clemens August von Vagedes

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Clemens August von Vagedes (* 1760; † 3. Dezember 1795 in Bückeburg) war ein deutscher Baumeister.

Am 8. November 1760 wurde Clemens August Vagedes in Bonn getauft. Seine Kindheit und Schulzeit verbrachte er in Münster. Ab 1775 erhielt er eine Ausbildung bei dem Münsteraner Oberbaudirektor Wilhelm Ferdinand Lipper. Noch während seiner Lehrzeit wurde er an diversen Projekten Lippers beteiligt. So arbeitete er am Romberger Hof, am Innenausbau des Münsteraner Schlosses, an der alten Kanzlei und am Komödienhaus mit. 1780 schrieb sich Vagedes als einer der ersten Studenten an der neu gegründeten Universität ein. Schon bald darauf konnte er eigene Bauaufgaben verwirklichen. Sein erstes Bauprojekt war das ab 1781 errichtete Wohnhaus auf der Engelenschanze in Münster. Es folgten weitere Bauten in der Stadt; daneben erhielt Vagedes aber auch mehrere Bauaufträge vom westfälischen Adel. 1786 wurde die Familie Vagedes selbst in den Adelsstand erhoben.

1790 berief Fürstin zu Schaumburg-Lippe Vagedes nach Bückeburg, wo er am 19. Mai 1790 zum schaumburg-lippischen Landbaumeister ernannt wurde. Er übernahm von diesen Zeitpunkt an die gesamte Bauaufsicht in der Grafschaft Schaumburg-Lippe. Er war auch für die Anschaffung von Baumaterialien zuständig und übernahm die Kontrolle über die Löhne der Bauhandwerker. Daneben war es ihm weiterhin gestattet, private Bauaufträge auszuführen. Er war in Minden und Bad Nenndorf tätig und fertigte Pläne für die Gärten von Schloss Philippsthal (bei Bad Hersfeld) und Schloss Hovestadt. Letztere kamen jedoch nicht zur Ausführung. Clemens August von Vagedes entwarf aber nicht nur Bauwerke und Gartenanlagen, sondern auch Möbel. Darüber hinaus veröffentlichte er Aufsätze zur Architektur- und Gartentheorie in verschiedenen Zeitschriften. Vagedes starb 1795 im Alter von nur 35 Jahren an einem Blutsturz in seiner Bückeburger Wohnung.

Sein jüngerer Bruder Adolph (1777–1842) war ebenfalls als Architekt tätig. 1960 wurde ein Teilstück des Vorländerwegs in der Aaseestadt nach der Famile Vagedes in Vagedesweg umbenannt.

Werke (Auswahl)

  • 1781/82: Münster, Haus auf der Engelenschanze, (zerstört im Zweiten Weltkrieg)
  • nach 1780: Münster, Haus und Garten Zurmühlen, Mauritzstraße 23 (1911 abgebrochen)
  • 1784/85: Herzfeld, St. Ida-Kapelle (1901 durch einen Neubau ersetzt)
  • um 1785: Münster, Nesselroder Hof (im Zweiten Weltkrieg zerstört)
  • 1787/88: Münster, Druffelscher Hof, Königstraße 1 (nach Kriegszerstörung nur die Fassade erhalten, heute Graphikmuseum Pablo Picasso)
  • 1788: Lippstadt, Haus Epping
  • ab 1791: Schloss Hagenburg (Umbaupläne, Inneres erst nach seinem Tod von 1797 bis 1800 vollendet)
  • 1791–94: Bückeburg, Marschvorwerk. Baupläne für das Viehhaus (1987 abgebrochen)
  • 1794: Pläne für das Wirtshaus Klus
  • 1795: Gut Tieplitz bei Prützen

Literatur

  • Thorsten Albrecht: Pläne und Bauten C. A. von Vagedes. Architekt und schaumburg-lippischer Landbaumeister, 1760-1795 (Veröffentlichungen der niedersächsischen Archivverwaltung „Inventare und kleinere Schriften des Staatsarchivs in Bückeburg, Heft 3“). Ausstellungskatalog, Bückeburg 1995


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